Montag, 23. Juli 2012

Endspurt - Winterfest

Endlich ist regnet es nur noch sporadisch!! Also los geht’s!! Wir stehen zur Zeit morgens um 7:30 Uhr auf und hören um 24 Uhr auf. Endlich ist der Bauwagen von allen Seiten gestrichen, Schwedisch Rot, wie man sieht und an den Kanten weiß. An einem Abend hat es doch noch angefangen zu regnen, während ich gestrichen habe. Die Rechnung habe ich dann am nächsten Morgen gesehen. Da wir mit Osmo Color streichen, einer ölhaltigen Farbe, die man aber immer wieder nachstreichen kann, ohne vor zu schleifen, hatte ich dann am nächsten Morgen überall, wo ein Regentropfen gelandet ist eine kleine Blase. Ich habe noch mal übergestrichen, ein bisschen hat es geholfen.



An der Stirnseite sind die zwei Fenster installiert für die die Doppelstockbetten. Sieht das nicht toll aus? 



Und: der Wagen ist von innen neu isoliert. Wir haben uns für eine Holzdämmwolle von Steicoflex entschieden. Sie ist umweltfreundlich und hat den Vorteil, dass sie die Feuchtigkeit speichert und auch abgibt. Mit etwas Glück steht nun keine Feuchtigkeit mehr in der Wand und wir haben so auch nicht mehr die Gefahr, dass das Holz anfängt zu gammeln. Und…es riecht gut. Momentan hat man durch die Dämmung das Gefühl in einem Tonstudio zu sein, wo jeglicher Laut geschluckt wird. Aus zeitlichen Gründen und damit der Wagen noch ein wenig von innen trocknen kann ist noch keine Dampfsperre montiert. Das kommt dann später.





Damit es an den Fenstern nicht rein regnet hat GöGa noch schnell Blenden für die Fenster gesägt, rundherum montiert und abgedichtet.



Jetzt ist mindestens Schluss bis zu den Herbstferien. Unsere Zeit im bayrischen Wald ist abgelaufen. Aber wir haben keinen Pilz mehr am Wagen, wir haben schicke Thermofenster und er ist rundherum trocken. Jetzt können wir einen Gang runter schalten und anfangen innen aus zu bauen.

Freitag, 20. Juli 2012

Nachtschicht / Doppelschicht

Das Wetter war trocken am Mittwoch! Also nichts wie ran. Wie die irren habe ich angefangen die Außenhaut ab zu schleifen und zu streichen. Als erstes waren die neuen Teile der Verkleidung dran, denn die quellen jedes Mal auf, wenn sich wieder ein Regenschauer über uns ergießt. Erst werden an der zu streichende Wand die Profilrillen ausgekratzt, dann an dem Rest der Latten die lose Farbe abgeschabt. Im zweiten Durchgang werden die Bretter erst mit dem Schwingschleifer übergeschliffen und zum Schluss von Hand die Rillen nachgeschliffen. Dann kann gestrichen werden.


Leider wurde es dann doch schneller wieder Nacht, als uns lieb war. Also Nachtschicht einlegen!


Bei Tage betrachtet, gar nicht so schlecht.





Heute hat der GöGa dann die großen Fenster eingesetzt und angefangen die Stirnseite, an der dann die Doppelstockbetten mit den Fenstern hin kommen um zu bauen, während ich wieder mit der Außenhaut und der Farbe gekämpft habe.


 

Dienstag, 17. Juli 2012

Durchhalten!!!

Ich dachte nicht, das das Wetter noch schlechter werden kann, aber es geht!! Es herrscht nur noch Dauerregen. Trotzdem ist die Lücke rechts von der Tür, wo wir den Holzpilz hatten jetzt geschlossen. Selbstverständlich ist besonders in diesem Bereich alles behandelt worden um jeglichen neuen Pilz vor zu beugen.

Morgen soll es endlich trocken sein, also gehen heute alle um 22 Uhr ins Bett, damit wir morgen um 6 Anfangen können.

Montag, 16. Juli 2012

Und weiter gehts!!

Jetzt ist die Rückwand endgültig zu. Wie man sehen kann, haben wir uns für die schmale Variante entschieden. Das Brettchen ist aber so schmal, das es sich sehr unauffällig in die Wand einfügt.





Vorne tut sich auch was. Das Gerippe ist endlich ergänzt, zum Teil aus alten Hölzern, die wir an anderer Stelle retten konnten und zum Teil aus dem Fundus vom Schwiegervater. Endlich muss die Wand nicht mehr fremd gestützt werden. Leider regnet es immer noch wie aus Kübeln.



Samstag, 14. Juli 2012

Wir trotzen dem Wetter!!!

Oh man, was ist das bloß für ein Wetter in Bayern. Gestern war es ja nicht so schlimm, da wir den ganzen Tag Material eingekauft haben. Die Dämmwolle ist ein wenig nass geworden, aber die bekommen wir mit etwas Sonne wieder ganz trocken (so sie denn noch mal scheint).  Aber heute wollten wir eigentlich arbeiten. Na dem ersten Entsetzen haben wir uns dem Wetter gestellt. Seht her:




Aufgeben gibt es nicht und wir haben nur noch eine Woche Zeit, bis der Wagen winterfest sein muss. Unter dem Tarp habe ich dann in das Rauspund gefräst. Geht echt gut. Und meine bessere Hälfte hat sich mit unserer zukünftigen Elektrik auseinander gesetzt. Wir wissen nämlich inzwischen, wie der Bauwagen aufgeteilt werden soll.

Der Grundriss ist nicht ganz maßstabsgetreu, aber vielleicht kann man sich trotzdem etwas vorstellen.

Donnerstag, 12. Juli 2012

Das erste Fenster ist drin

Da wir keine Zeit hatten, Material einkaufen zu gehen, habe ich weiter brav an den Rillen der Verkleidung geschabt, damit man sie auch nach dem Neuanstrich noch erkennt. Die geraden Flächen werden dann mit dem Schwingschwabbler abgeschliffen.
Und ... das erste Fenster ist schon eingebaut - das zukünftige Klofenster. Ist es nicht süß?!


Morgen holen wir wieder Rauspund und dann wird gefräst.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Es geht aufwärts oder das Gruseln hat doch ein Ende!!

Es geht endlich aufwärts! Das Wood Bliss 1 war schon nach einem Tag da, so habe ich denn alle Trägerbalken des Bauwagens damit getränkt und im Bereich des Schwammes auch Boden und Wände. Heute folgte der zweite Durchlauf. Hoffentlich hilft es dauerhaft. Ich habe das Gefühl, wenn es trocken ist fühlt sich das Holz ein wenig wie versteinert an. Interessanter Weise wird es auch dunkel. Aber das macht nichts, es verschwindet alles hinter Verkleidungen.
Und noch etwas Erfreuliches : das erste Loch in der Wand ist fast zu. Ihr erinnert euch hinten links am Bauwagen, das versteckte Fensterloch?



Leider haben sich die Holzmaße in den letzten 50 Jahren etwas geändert. Deshalb schließt sich die Lücke nicht bündig.
Morgen müssen wir entscheiden, ob wir einfach ein etwas breiteres Brett nehmen und schummeln (die, welche eh etwas schielen merken dann nix) oder ob wir einfach ein schmaleres ( ca. 2-3 cm breites) Brett basteln und das dann einfügen.



Aber sieht es nicht toll aus, und wenn es neu gestrichen ist merkt man nichts von der Veränderung. Unten sind die neuen Bretter zu sehen, welche ich mit der Oberfräse an die Optik der alten Verschalung angepasst habe.


Montag, 9. Juli 2012

Hilfe, das Gruseln nimmt kein Ende!!

Der Pilz nimmt einfach kein Ende!! Endlich habe ich aber ein Mittel gegen den Holzschwamm gefunden: Wood Bliss 1. Das Zeugs ist ziemlich teuer, aber es soll zum einen befallenes Holz verkieseln und verdünnt nicht befallenes Holz schützen. Der Clou an dem Ganzen - das Zeug ist hochgradig ungiftig! (Ökotest - sehr gut usw.)
Leider ist es nicht so leicht zu bekommen, aber Dank Internet werden wir es hoffentlich morgen in den Händen halten. Und dann hat des Pilzes letztes Stündlein geschlagen!!!

Sonntag, 8. Juli 2012

Hilfe-Holzschwamm!!!

Oh nein, eine genauere Untersuchung hat ergeben, das doch eine ganze Menge weg musste. So ein Graus!






Während GöGa den Rest der Verkleidung an der Fensteröffnung entfernt und den unsäglichen Pilz entfernt hat, habe ich die gekauften Rauspund-Bretter erst auf die richtige Stärke gehobelt (dank an den Schwiegervater, der zum Glück eine Hobelmaschine hat) und dann das alte Profil rein gefräst. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem Holzschutzmittel, welches das restliche Holz und alles was noch dazu kommt vor weiterer Ausbreitung des Schwamms bewahrt. Mal sehen, was ich im Web dazu finde...

Samstag, 7. Juli 2012

Entkernung Finale!!

Wir haben es geschafft. Der Wagen ist entkernt und an der linken Seite, wo sich noch ein Fensterrahmen hinter der Verkleidung  versteckt hatte, ist auch schon der alte Rahmen ausgebaut worden.



Leider haben wir an einer Ecke der Bauwagens Holzschwamm entdeckt. Grusel!!! Und die Arbeit!! Man muss leider alles entfernen und ersetzen, da es kein wirkliches Gift dagegen gibt. Aber besser jetzt ein wenig als später der ganze Bauwagen.

Wir haben einen ganzen Anhänger voller Abfall produziert. Jetzt noch die Fenster und die Tür am Ende des Bauwagens ausbauen (da stehe ich immer, wenn ich fotografiere). Und dann kann der Aufbau starten.

Freitag, 6. Juli 2012

Entkernung

So sah das Innenleben des Bauwagens aus, als wir ihn gekauft haben: Trennwand mit Tür und ein Einbauschrank am einen Ende des Wagens.



Die Aufgabe des heutigen Tages: Entkernen, damit wir an das Gefache kommen und es inspizieren können. Wie man auf den Bildern sehen kann ist uns das nicht ganz gelungen, Es wurde zu früh dunkel. Grumpf!! Aber Elektrik und Trennwand sind raus und der GöGa hat auch den Einbauschrank vorsichtig zerlegt, damit wir ihn an anderer Stelle wieder einbauen können. Die Jungs (11 und 15) haben auch fleißig mitgeholfen, die Innenverkleidung zu entfernen. Zerstören macht Jungs doch immer wieder Spaß!




Es war sogar schon eine "Luftkammer-Isolierung" drin. Sie ist transparent und wabenartig. Wenn man sie anfasst knistert sie wie Cellophan. Muss wohl ein Produkt aus dem deutschen demokratischen Osten sein. In dieser Familie hat so etwas noch nie jemand gesehen.


Morgen kommt der Rest dran und es wird Material eingekauft, damit wir über das Wochenende was zu tun haben.

Fenster sind da

Yeah, die Fenster sind gestern endlich gekommen!!! Das grenzte aber wirklich schon an Telefonterror, den ich veranstalten musste, damit die Fenster endlich geliefert wurden. Wir haben das Auto dann auch gleich beladen und sind sofort los gefahren. Ab morgen geht es endlich los.

In den Startlöchern

Gerade haben in Berlin die Sommerferien begonnen und in wenigen Tagen fahren wir runter in den Bayerischen Wald, um mit dem Ausbau zu beginnen. Wir warten nur noch auf die neuen Fenster, die wir vor Wochen schon bestellt haben. Die alten müssen nämlich ausgetauscht werden, da sie durchgegammelt sind und auch keine Isolierverglasung aufweisen. Damit würden wir an kalten Tagen vermutlich sehr frieren. Der blöde Fensterbauer hält nur leider seine Lieferzusage nicht ein, so dass wir schon 4 Tage lang in den Startlöchern sitzen und nicht loskommen – würg!

Sobald wir mit dem Ausbau anfangen können, werde ich hier an dieser Stelle in regelmäßigen Abständen über unsere Fortschritte berichten. Wenn ihr also Lust habt, begleitet uns durch unser Wagenbauprojekt!

Sonntag, 1. Juli 2012

Wie alles anfing ...

Wie kommt man bloß auf die Idee, sich einen alten Bauwagen zu kaufen?!

Meine Schwiegereltern leben auf dem Lande an einem wahrhaft idyllischen Ort – allerdings: Landschaftsschutzgebiet!  Mit viel Geschick haben sie sich ein kleines Häuschen zu einem mittelgroßen Haus ausgebaut und sich damit ein persönliches Paradies erschaffen.
 Leider ist das Haus – ideal für 2 Personen - nicht wirklich dazu geeignet, viele zusätzliche Menschen aufzunehmen - und wir sind nun mal fünfe derer (drei halbwüchsige Kinder samt Eltern). Das führt jeweils spätestens nach drei Tagen zu Unstimmigkeiten und Frust. Das ist dann immer etwas anstrengend und da wir in Berlin leben lohnt sich ein Besuch für weniger als 5 Tage einfach nicht. Ein Hotel ist teuer und es ist auch kein wirklicher Familienbesuch, wenn man sich immer nur auf einen Kaffee oder ab und zu mal zum Essen sieht.

Leider bekommt man im Landschaftsschutzgebiet so ohne weiteres keine Genehmigung zum Bau einer Immobilien/ eines Ferienhauses, nicht mal für ein kleines!! Was also tun?
Nach reichlichen Überlegungen, beim Dauer-Zelten angefangen über die Anschaffung einer Jurte sind wir auf die Idee gekommen, einen zum Feriendomizil geeigneten Bauwagen zu suchen. Er ist schließlich keine Immobilie, sondern eine Mobilie, also nicht genehmigungspflichtig. Außerdem ist er robust und immer bereit, auch wenn man spät in der Nacht ankommt. Wir bleiben in der Nähe der Schwiegereltern und haben doch unseren eigenen Rückzugsraum – ideal!


Also haben wir nach Ostern angefangen, uns die Rahmenbedingungen zu überlegen:
Da das Grundstück der Schwiegereltern sehr groß ist (ca. 1 Hektar), spielten die Maße keine große Rolle. Wichtig war ein intaktes Dach, solide Außenwände aus Holz und daraus resultierend ein trockener Innenraum. Der Wagen sollte fahrbereit sein und insgesamt in einem Zustand, der keinen kompletten Neuaufbau verlangte – und natürlich bezahlbar.
Ich bin also im den Weiten des Internets auf die Suche gegangen und habe geschaut, was da so alles angeboten wird. Einachsige Bauwagen – zu klein, große Baucontainer-Wagen – zu hässlich, historische Zirkuswagen – schön aber zu teuer. Sehr schnell war uns klar, dass es einfach keinen fertig ausgebauten Wagen gibt, der unseren Ansprüchen genügt. Die angebotenen Wagen waren entweder von innen leer oder wie eine richtige Wohnung mit Küche, Bad und allem Luxus ausgestattet – dafür unbezahlbar. 


Schließlich dann unser Fund bei ebay: ein alter Ost-Bauwagen von 1959 mit intakter Holzverkleidung und Zinkblechdach und zu unserer Überraschung mit sehr gut erhaltenem NVA(!)-Fahrgestell. Leider stand das gute Stück bei einem Baumaschinenhändler in Cottbus. Der Verkäufer hatte zum Glück Geduld mit uns und erklärte: wenn er den Wagen innerhalb eines Monats vom Hof bekäme, wäre das für ihn in Ordnung. Also haben wir den Wagen kurzerhand besichtigt und gekauft.

Doch wie bekommt man jetzt ein 5-Tonnen-Gefährt von Cottbus in den Bayerischen Wald?
Mal kurz an den PKW hängen geht natürlich nicht, also: Spedition suchen! Die meisten Anbieter kamen nicht in Frage, da unser Wagen für den Transport mit einem Tieflader zu hoch war und sie nicht bereit waren, das gute Stück mit den maximal zugelassenen 65 km/h über die Landstraße zu ziehen. Irgendwann bin ich dann auf dem Portal www.wagendorf.de gelandet. Dort kann sich jeder anmelden und Angebote und Gesuche eintragen, auch zum Schleppen von Wagen. Wir hatten Glück!! Nach kurzer Zeit meldete sich ein netter und hilfsbereiter Mann aus NRW. Mit seiner Hilfe habe ich alles für den Transport vorbereitet und er hat dann gegen ein sehr faires Entgelt unsere Neuerwerbung durch die halbe Republik geschleppt. Als Oldtimer-Fan verdient er sich das Geld für den Unterhalt seines historischen THW-Einsatzfahrzeuges mit gelegentlichen Transportaufträgen.


Am Bestimmungsort hat mein Mann das Gespann in Empfang genommen. Zuvor hatte er schon einen guten Standplatz ausgesucht und vorbereitet. Für die letzten Meter auf dem Grundstück musste dann noch ein freundlicher Landwirt aus der Nachbarschaft gefunden werden. Der hat schließlich unseren Bauwagen mit seinem „Bulldog“ an den befestigten Standplatz geschleppt und zurechtgerückt. Am nächsten Tag wurde der Anhänger dann noch aufgebockt, damit die Reifen sich nicht unter der Last des Wagens beim Stehen zu Eiern verformen – vielleicht soll das gute Stück ja irgendwann nochmal ein neues Zuhause bekommen…